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Mehr als Popcorn und Kino: Warum Filmbildung heute wichtiger ist als je zuvor

 
LMZ BILDUNGSBOOSTER

„Da bekommst du noch viereckige Augen, wenn du nur noch vor dem Fernseher hängst!”

Vielleicht habt ihr diesen Spruch damals auch noch von euren Eltern gehört – oder ihn sogar schon selbst gebracht? Natürlich wissen wir: Das ist Quatsch. Eine reine Maßnahme, um den Medienkonsum der Kinder im Rahmen zu halten.

Denn auch wenn Video-Streaming-Dienste wie Netflix & Co. in den letzten Jahren das klassische Fernsehprogramm mehr und mehr verdrängen, schauen rund 75% der Jugendlichen noch immer regelmäßig Filme. Laut Selbsteinschätzung im Rahmen der JIM-Studie 2023, verbringen sie damit sogar durchschnittlich über zwei Stunden täglich!

Doch falls nun ein Aufschrei kommt, aufgepasst: In diesem Bildungsbooster beschäftigen wir uns damit, wie Filme und Bildung zusammenhängen bzw. wie und warum Filmbildung im Gegenteil gefördert werden sollte!


Wie Filme zur Bildung beitragen

Filme sind ein mächtiges Medium, die – richtig eingesetzt – komplexe Themen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen vermitteln können und die Entwicklung zahlreicher Schlüsselkompetenzen unterstützen. Darunter

- Medienkompetenz wie Filmlesefähigkeit

- Steigerung der Kreativität

- kritisches und analytisches Denken

- emotionale Entwicklung und Verständnis für Perspektivenvielfalt

- Empathiefähigkeit

Inzwischen steigt die Offenheit, Filme im Rahmen der Medienbildung stärker in die Bildungssysteme zu integrieren. Ein Beispiel dafür sind die bundesweiten SchulKinoWochen.


Filme sehen, mehr verstehen

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Die SchulKinoWochen Baden-Württemberg sind ein Angebot der Initiative Vision Kino und des LMZ zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen und laufen in BW vom 14.11. bis zum 22.11. Gefördert wird das Projekt u.a. von der MFG Filmförderung. 

 

Wir fragen die Projektleitung Kerstin Tscherbakova:

Warum brauchen wir Filmbildung? 

Bewegtes Bild ist die Kulturtechnik unserer Zeit. Deshalb ist es unglaublich wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen möglichst früh die Fähigkeiten erwerben, Bilder zu lesen und auch im Subtext sowie den Kontext zu verstehen. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Reel auf Instagram, ein YouTube-Video, einen Blockbuster oder Dokumentarfilm handelt.

Bilder sind Kunstwerke. Selbst Dokumentarfilme haben mitnichten einen neutralen Blick, sondern eine Intention. Die gilt es, zu hinterfragen: Wo hört Realität auf, wo fängt Fiktion an? Mit den SchulKinoWochen möchten wir die Hemmschwelle, Filme in den Unterricht zu integrieren, senken.  

 

Nach jeder Filmvorstellung folgt ein Filmgespräch, wo genau diese Fragen aufgeworfen, der gesellschaftliche Kontext des Inhalts oder aber die Rahmenbedingungen der Filmproduktion beleuchtet werden. 

Nach welchen Kriterien habt ihr die 35 Filme ausgewählt? 

Natürlich haben wir uns bemüht, möglichst viele Altersstufen und Themengebiete abzudecken. Bei den Grundschulen ist Checker Tobi beispielsweise unglaublich beliebt. Aber auch ein Mix zwischen kommerzielleren und Filmen mit künstlerischem Fokus war uns wichtig. Im Grunde lässt sich jeder Film in den unterschiedlichsten Facetten analysieren.

 

Dein bewegendster Moment in den letzten Jahren? 

Der Filmklassiker 2001 Odyssee im Weltraum aus dem Jahr 1968 ist für die heutigen Sehgewohnheiten sehr langatmig geschnitten. Nach dem Film habe ich in müde Augen geblickt. Aber: Der Film ist vielschichtig und birgt viele Lesarten.

Als den Schüler/-innen das im Filmgespräch klar wurde, schlug die Trägheit in Begeisterung um. Weil die Referentin im Austausch danach die richtigen Fragen gestellt und zur Diskussion angeregt hat! Und genau darum geht es auch beim Filme schauen! Die Auseinandersetzung mit dem Material: dem Kontext, dem Inhalt, der Form.

 

Dieses Jahr erwarten die Kinos in Baden-Württemberg im Rahmen der SchulKinoWoche bereits über 120.000 Schülerinnen und Schüler. Wenn auch du mit deiner Klasse dabei sein willst, hast du noch bis zum 7.11. Zeit.

Zur SchulKinoWoche anmelden


Das Kino als Lernort

Unsere Kollegin Marlene Feller war schon vorab gemeinsam mit der FSJlerin des SMZ Stuttgart Dana Eickhoff beim Trailer-Dreh der SchulKinoWoche dabei.

Einen Einblick in die Kinosäle vor dem Ansturm der inzwischen knapp 130.000 Schüler/-innen bekommt ihr in ihrem FollowMeAround auf unserem LMZ-Instagram-Kanal:

Zum Instagram-Reel


Filme selber drehen, klarer sehen!

Bilder begegnen uns überall. Vor allem auf Social Media. Was wir täglich sehen, prägt uns. Gerade Jugendliche sind durch die sozialen Netzwerke täglich mit dem Thema Schönheitsideale konfrontiert.

 

Impulse für Lehrkräfte

Das Kompaktmodul „Alles eine Frage des Filters?!” von BITTE WAS?! für Lehrkräfte beinhaltet ein Unterrichtskonzept und Begleitmaterial, um die Lernenden für die Auswirkungen von Schönheitsidealen im Netz zu sensibilisieren. Mithilfe von faktischem Hintergrundwissen eignen sich die Schüler/-innen eine kritische, reflektierte Sichtweise an. 

Ziel: das Erstellen eines eigenen Erklärfilms zum Thema. Dabei stärken sie ihre Medienkompetenz im technischen Umgang und vertiefen gleichzeitig die aufgenommenen Informationen, indem sie sie selbst verarbeiten.  

 

Impulse für Eltern

Aber auch Eltern können ihre Kinder ermutigen, Videomaterial auf Social Media kritisch zu hinterfragen und zu analysieren. Vor allem, indem ihr Interesse zeigt und auf eure Heranwachsenden eingeht: Welche Inhalte schaut sich euer Kind tagtäglich an? Reflektiert diesen Content gemeinsam: Welche Perspektive ist gewählt? Und warum? Wurden evtl. Filter verwendet?  

Einige erfolgreiche Instagram-Accounts, die Schönheitsideale kritisch hinterfragen und vom Mainstream” der sozialen Netzwerke abweichen sowie viele weitere Tipps zum Thema Schönheitsideale” findet ihr auch auf unserer Website:

Mehr lesen


Ausgezeichnete Bildungsimpulse

MineKlima – Bauen fürs Klima

Das Klima geht uns alle an. Und: Wir können alle etwas dafür tun! Dazu ruft dieser digitale Bau-Wettbewerb auf: Wie würdest du den Klimawandel stoppen? Noch bis zum 10.11. können engagierte, kluge Köpfe in Minecraft und Minetest ihre Klimageschichte erzählen und kreative Lösungen entwickeln, die unser Klima retten.

Das Projekt ist eine Kooperation mit der Cansteinschen Bibelanstalt Berlin, des Netzwerk Minetestbildung und der Jungen Akademie der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt und wurde vom Bundesausschuss politische Bildung mit dem Preis für politische Bildung 2024 ausgezeichnet. Darüber freuen wir uns und sind gespannt auf all die kreativen Lösungen der Teilnehmenden!

 

BITTE WAS?! Kontern gegen Fake und Hass

„Eure Angst und euer Zorn – haben auf unserem Handy nichts verloren." Das sind die Zeilen eines ausgezeichneten Rap-Songs, den die Schüler/-innen der Merz Schule Stuttgart bei der #ZeichenSetzen-Challenge von BITTE WAS?! eingereicht haben. Im vergangenen Schuljahr machte sich unsere Kampagne BITTE WAS?! Kontern gegen Fake und Hass gemeinsam mit rund 3.000 Schüler/-innen in Workshops stark gegen Hass & Hetze und für ein wertschätzendes Miteinander im Netz.

An den kommenden Online-Fachtagen Hass & Hetze sowie Fake News & Demokratie – Wie soziale Medien Meinungen bilden klärt die Kampagne zusammen mit Kooperationspartner/-innen Pädagogen und Pädagoginnen in praxisnahen Workshops über die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen von Hassnachrichten, Falschmeldungen und Beleidigungen im digitalen Raum auf und liefert wichtige Einblicke zu den Manipulationsmechanismen im Netz und Verschwörungstheorien im Schulunterricht.


Wir hoffen, euch hat der Newsletter gefallen und wünschen euch jetzt, ob Herbstferien, Brückentag oder ganz normaler Arbeitswoche ein: HAPPY HALLOWEEN!

Bei Anregungen oder Fragen schreibt uns jederzeit gerne oder hinterlasst einen Kommentar. Wir freuen uns über eure Meinung und den Austausch. Danke und liebe Grüße!

Eure LMZ-Redaktion


Über diesen Newsletter: Im LMZ BILDUNGSBOOSTER liefern wir euch jeden Monat pädagogische Tipps und gebündeltes Fachwissen zu aktuellen Bildungsthemen und Medientrends.

Hinweis: Ihr erhaltet diesen Newsletter, da ihr euch für den „Media Culture“ Newsletter des LMZ angemeldet hattet. Wir haben diesen Newsletter überarbeitet und ihn in „LMZ BILDUNGSBOOSTER“ umbenannt. Sollte sich eure Interessenslage geändert haben, könnt ihr euch jederzeit abmelden. Wir freuen uns jedoch, wenn wir euch als Leserin oder Leser für den BILDUNGSBOOSTER behalten können.



 

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