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So verändert Corona die Mediennutzung der Deutschen

Sascha Schmidt
Hand hält Fernbedienung für SmartTV

Getty/DimitriMaruta

Deutsche schauen wieder mehr klassisches TV-Programm

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zeigen einen deutlichen Einfluss auf das Medienverhalten der Deutschen. Besonders das klassische Fernsehprogramm erlebt in dieser Phase einen regelrechten Aufwind. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Nielsen-Studie zur Medien- und Online-Nutzung.

Unabhängig von Alter und Geschlecht der Befragten hat die Nutzung von Medienangeboten in der ersten Woche der Ausgangsbeschränkungen in Deutschland stark zugenommen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die mindestens wöchentliche Nutzung folgender Medien besonders an:

  • Smart Speaker: + 129 Prozent
  • Spielekonsolen: + 52 Prozent
  • DVD/Blu Ray Geräte: + 40 Prozent
  • Zeitungen/Zeitschriften: + 24 Prozent
  • Tablet: + 16 Prozent

Bei der täglichen Mediennutzung sticht vor allem das klassische Fernsehen heraus. Die tägliche Nutzungsdauer von öffentlich-rechtlichen Fernsehangeboten nahm um 20 Prozent, die von Privatfernsehen um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Dies ist möglicherweise unter anderem auf das gesteigerte Informationsbedürfnis der Bevölkerung zurückzuführen. Auch Videostreaming-Angebote wurden täglich im Schnitt zwei Stunden und damit um 20 Prozent mehr konsumiert als im Vorjahr.

Auch auf das Online-Konsumverhalten haben die verhängten Maßnahmen Auswirkungen: Bedingt dadurch, dass die meisten Menschen in dieser Zeit auf Online-Bestellungen angewiesen waren, bestellte auch die Altersgruppe ab 50 Jahren vermehrt im Internet. Es fand hier also ein demografischer Angleich des Online-Konsumverhaltens hin zu jüngeren Bevölkerungsgruppen statt. Inhaltlich waren Online-Angebote in Form von Nachrichtenportalen, Gesundheitsportalen sowie der Bereich Haus und Garten besonders gefragt. Den höchsten Rückgang an Klicks haben hingegen Seiten rund um das Thema Tourismus zu verzeichnen.

Im Zuge der Studie wurden im Zeitraum vom 25. bis 31. März 2020 1.000 in Deutschland lebende Internetnutzer/-innen im Alter von 18 bis 69 Jahren befragt.

Sascha Schmidt

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